Dienstag, 19. September 2017

Die gut gemeinten Ratschläge von Michael Häupl

Am 15. Oktober 2017 finden in Österreich die Nationalratswahlen statt und die SPÖ droht nicht nur den ersten Platz zu verlieren, sondern möglicherweise auch gar nicht mehr in der nächsten Regierung vertreten zu sein.

Bundeskanzler Christian Kern will den Kampf allerdings nicht so schnell aufgeben und wendet sich, im letzten Moment, an den großartigsten Polit-Strategen der Gegenwart. Es handelt sich dabei, selbstverständlich, um den Wiener Bürgermeister Michael Häupl.


Häupl: Servas mei Bua! Na wie geht es Dir? Hast Du schon ein Rezept gefunden, wie Du den kleinen Sebastian besiegen kannst?

Kern: Wenn ich nur wüsste wie ich mit unserer maroden Partei am Wahltag vor den Freiheitlichen lande, dann wäre ich bereits zufrieden, aber momentan läuft es ja überhaupt nicht für uns. Nicht einmal unsere eigenen Parteimitglieder haben derzeit Lust uns zu wählen. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich tun soll.

Häupl: Jetzt lass den Kopf nicht hängen lieber Christian, weil Du hast das einzig vernünftige gemacht, was jetzt noch Sinn macht. Du hast Dich mir anvertraut und das ist gut so. Zuerst musst Du damit aufhören einen blöden Pizzaboten zu spielen, zu rappen oder Dich an einem Stammtisch filmen zu lassen. Das ist schlicht und ergreifend lächerlich. Du wirst doch nicht ernsthaft glauben, dass die Österreicher einen Pizzaboten als Bundeskanzler haben wollen – na eben. Was Du brauchst, ist der Mut zu markigen Sagern! Schau mich an! Glaubst Du vielleicht, dass ich sämtliche Wahlen gewonnen habe, weil ich mich bei den Wähler angebiedert hab? Nein! Niemals! Ich habe immer gesagt was Sache ist.

Kern: Was soll ich jetzt machen?

Häupl: Hör auf den Wählerversteher zu spielen, sondern hau ordentlich auf den Putz! Mach den Doskozil öffentlich zur Sau und erkläre ihm, wer in der Partei das Sagen hat und Kanzler ist. Bevor der liebe Herr Niessl was dazu sagen kann, lasse ihm ausrichten, dass er sich gleich zur FPÖ oder besser noch zum Herrn Kurz schleichen kann, wenn er wos zu motschkern hat. Du musst mit eiserner Faust durchgreifen in der Partei und nicht immer lieb und nett sein. Treib die Wahlkämpfer unserer Partei ordentlich an und schule sie selbst mit Nachdruck ein. Wenn irgendein depperter Passant partout nicht unsere Partei wählen will, weil der H.C. Strache so leiwand ist, dann sollen sie diese Person darin bestärken die FLÖ zu wählen.

Kern: FLÖ? Aber das ist doch eine ganz andere Partei! Das ist doch die Freie Liste Österreich! Da linken wir doch die Wähler!

Häupl: Ja sicher doch! Na kloar Christian! Jetzt host as endlich kapiert! Ein Wahlkampf ist schmutzig und da muss man schon die eine oder andere Gemeinheit an den Tag legen! Außerdem solltest Du eine Gruppe von Werbern losschicken, welche für Verwirrung bei den Infoständen der politischen Gegnern sorgt. Deren Aufgabe könnte es beispielsweise sein die dort anzutreffenden, an der jeweiligen Partei interessierten Person davon zu überzeugen, dass man die eigene Wählerstimme erst dann gültig macht, wenn man zusätzlich zur gewünschten Partei auch den Kreis beim Wort GILT anzukreuzt.

Kern: Das ist ja total fies! So etwas darf man doch nicht machen lieber Michael.

Häupl: Was ist los mit Dir, lieber Christian? Willst Du bei der Wahl irgendeine Chance haben oder gibst Du lieber gleich auf? Sei froh, dass ich Dir so gute Ratschläge gib. 

Kern: Net bös sein, lieber Michael, aber ich weiß nicht ob ich das mit meinem Gewissen verarbeiten kann.

Häupl: Hurch zua! Sei ein Mann und hör auf mit der Raunzerei. Das ist ja furchtbar! Wenn Du keine Lust hast die Wahl zu gewinnen, dann mach es halt auf Deine Art. Du wirst schon sehen, was Du davon hast! Nachdem also jetzt klar ist, dass wir diesmal nur auf dem dritten Platz landen, kannst Dich schon einmal als Ex Bundeskanzler betrachten.

Kern: Na super und dann? Was mache ich nachher? Ich will ja noch zehn Jahre in der Bundespolitik bleiben!

Häupl: Na pass auf mei Bua! Dann schau ma, dass wir Dich in ein bisserl aus der Schusslinie holen und wirst in der nächsten Legislaturperiode als braver, fleissiger Abgeordneter gute Arbeit verrichten. Danach schicken wir Dich ins Rennen, um den nächsten Bundespräsidenten. Na was sagst?

Kern: Da wird ja der Norbert Hofer mein Gegner sein! Das schaffe ich ja nie! Da kann ich ja nur verlieren! Gibt es vielleicht doch irgendeine Chance, dass ich mich mit Anstand aus der Politik zurückziehe und danach einen ganz anderen Job bekomme?

Häupl: Na guat. Ich ruf gleich den Wolfgang Katzian an und frag ihn was er davon hält der nächste Wiener Bürgermeister zu werden. Danach wäre der Platz des Austria Wien Präsidenten frei und nachdem der Katzian, der Andreas Rudas, Du und ich, also wir alle wichtige Positionen bei den Veilchen haben, wird das garantiert ka Problem sein, dass Du dort Präsident wirst. Na was sagst?

Kern: Danke Michael!

Häupl: So Bua und zur Feier des Tages bringst mir jetzt a Pizza und an Spritzwein!


 

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