Montag, 18. Mai 2015

Im Universum gibt es keine Sicherheit

Eine Studie von Tsvi Piran und Raul Jimenez besagt, dass bis jetzt nur 10 % aller großen Galaxien eine Chance hatte, höheres Leben, wie wir es kennen, wenn auch nur für kurze Zeit, hervorzubringen. Dies wäre auch die Antwort auf die Frage des Physiknobelpreisträgers Enrico Fermi, warum noch immer keine Anzeichen auf außerirdische Zivilisationen entdeckt wurden. Nach logischen astronomischen Annahmen, müssten die außerirdischen Intelligenzen schon längst die gesamte Milchstraße kolonialisiert haben. Wenn heftige Sternexplosionen der Grund dafür sind, dass die höheren Lebensformen immer wieder vernichtet wurden, scheint dies die logische Erklärung zu sein.


Täglich ereignen sich kosmische Gammastrahlenausbrüche (Gammablitze). Seit 1967 kann man diese mit Satelliten messen und seit 2004 wurden vom Weltraumteleskop Swift bereits 950 derartige Gammablitze aufgespürt. Die stärksten von ihnen setzen so viel Energie frei wie die Sonne während ihrer gesamten Existenz. Die Ursache für die nur zwei Sekunden bis zu ein paar Minuten dauernden Ausbrüche sind jeweils eine Hypernova. Es handelt sich dabei um die Explosion eines Sterns welcher in seiner Hülle nur ganz wenige Elemente hat, die schwerer als Wasserstoff und Helium sind. Bei den Explosionen massereicher Sterne mit schwereren Elementen führt dies zu einer Supernova.

Die Wissenschaftler Tsvi Piran (Hebräische Universität Jerusalem) und Raul Jimenez (Harvard-Universität) haben die Wahrscheinlichkeit für diese tödlichen Strahlen aus dem All berechnet.

Die höchste Gefahr entsteht bei den Planeten wie z.B. der Erde, für die Atmosphäre.

Ein Gammablitz mit einer Energie von etwa 100 Kilojoule pro Sekunde würde die Ozonschicht für mindestens einen Monat um 90 % schwächen. Von der Sonne würden weitaus mehr schädlicher Ultraviolettstrahlung als sonst auf die Planetenoberfläche treffen. Die Folgen für das Leben des Planeten wären verheerend.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % geschah dies in den letzten fünf Milliarden Jahren in unserem Sonnensystem. Seit wir auf der Erde ein vielzelliges Leben besitzen, seit etwa 500 Millionen Jahren, betrug die Wahrscheinlichkeit auch noch 50 %. Von den der derzeit 18 bekannten Massensterben, fünf davon mit einem Artensterben von 50 bis 80 %, geht wohl auch zumindest eines davon auf einen Gammablitz zurück.

Es sind uns 18 Massenaussterben bekannt. Fünf davon endeten mit einem Artensterben zwischen 50 und 80 %. Mindestens eines davon geht auf einem Gammablitz zurück.

Die Physiker berechneten zudem auch die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Gammablitzes in der letzten Jahrmilliarde unserer Milchstraße. In einem Bereich von maximal 6.000 Lichtjahren Entfernung zum Galaktischen Zentrum betrug die Wahrscheinlichkeit über 95 %. Im Abstand von 25.000 Lichtjahren zum Zentrum (das entspricht in etwa dem Abstand unserer Sonne) liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60 %. Nur jene Gebiete welche mehr als 35.000 Lichtjahre Abstand zum Galaktischen Zentrum hatten, blieben vermutlich verschont.

Seit dem Jahr 2006 gibt es aufgrund der Forschungen der Staatlichen Universität Ohio eine Entwarnung für unsere Milchstraße. Laut dieser Studie befinden sich in unserer Milchstraße keinerlei Sterne mehr, welche sich zu einer letalen Hypernovae entwickeln könnten.

Früher war die lebensfreundlichen Galaxien noch weitaus dünner gesät. Ein höheres Leben hatte bevor das Universum nicht zumindest acht Jahre alt war, laut Piran und Jimenez, kaum Überlebenschancen. Das gilt allerdings nur dann, wenn das damalige Leben genau so wenig strahlungsresistent war, wie jenes heute auf der Erde.

Fakt ist:
Würde heute ein Gammablitz die Erde treffen so wäre dies gleichbedeutend mit einer globalen Katastrophe. Es wäre vermutlich das Ende der Menschheit.


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