Donnerstag, 19. März 2015

Die „New Development Bank BRICS“ und das Ende der Dollar-Dominanz

Der Name BRICS steht für die Anfangsbuchstaben der fünf Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Prognosen besagen, dass die BRICS Staaten die G8 im Jahre 2050 überflügeln werden. Etwa 40 % der Menschen (rund drei Milliarden), leben in den BRICS Staaten. Diese erwirtschaften derzeit etwa 25 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Die BRICS-Staaten besitzen auch ca. 2.800 Milliarden US-Dollar (das sind knapp über 40 % der weltweiten Devisen Reserven).

Was bieten die Mitgliedsstaaten?

Brasilien: 
ist ein großer Rohstofflieferant und besitzt ein enormes landwirtschaftliches Potential

Russland: 
besitzt große Vorräte an Öl und Erdgas und ist ein bedeutender Rüstungslieferant

Indien: 
gilt als die „Denkfabrik“ und ist der größte Generika-Hersteller der Welt

Volksrepublik China: 
wird als die „Werkbank der Welt“ bezeichnet. Hier gibt es niedrige Löhne und einen enorm großen Binnenmarkt.

Südafrika: 
ist nicht nur ein wichtiger Rohstofflieferant, sondern bildet vor allem das Tor nach Afrika

Die „New Development Bank BRICS“

Die schon 2014 beschlossene BRICS-Bank ist eine Entwicklungsbank, welche als Alternative zu Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds gegründet wurde. Sie wird Infrastrukturprojekte in Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika finanzieren und die Dominanz der unter Kontrolle des Westblocks um USA/EU stehenden Weltbank und des IWF herausfordern und nach Möglichkeit die Dollar-Dominanz brechen. Das Abkommen wird erst in Kraft treten nachdem alle Mitgliedsländer ihre Ratifizierungsurkunden in Brasilien hinterlegt haben.
Die Bank wird voraussichtlich über ein Kreditvolumen von 50 Mrd. Dollar für Infrastrukturprojekte verleihen können. Daneben soll eine Sonderrücklage in Höhe von 100 Mrd. Dollar eingerichtet werden, welche sich aus den Einlagen der fünf Mitgliedsstaaten wie folgt zusammensetzt:
China 41 Mrd. Dollar, Brasilien 18 Mrd. Dollar, Indien 18 Mrd. Dollar, Russland 18 Mrd. Dollar, Südafrika 5 Mrd. Dollar. Die Sonderrücklage kann bei wirtschaftlichen Turbulenzen von den Mitgliedsstaaten in Anspruch genommen werden.

Der russische Finanzminister Anton Siluanov dürfte erster Vorsitzender des Rates der Gouverneure der neuen BRICS-Weltbank werden, während Indien den ersten Präsidenten stellen würde. Der Hauptsitz der Bank soll in Shanghai liegen. Eine Zweigstelle, für den afrikanischen Kontinent, soll in Johannesburg errichtet werden. Die erste Vorstandssitzung soll im April in der russischen Stadt Ufa stattfinden und die Bank wird voraussichtlich Ende 2015 voll funktionsfähig sein, so das russische Finanzministerium. Im Gegensatz zur Weltbank, welche sich nach den gehaltenen Anteilen orientiert, wird jeder Mitgliedsstaat der New Development Bank exakt eine Stimme besitzen.

Wie vom russischen Parlament, der Duma, verlautbart, ratifizierte Präsident Vladimir Putin am 20. Februar 2015 ein Gesetz, welches die russische Beteiligung an der BRICS-Bank rechtskräftig machte. In Indien und Brasilien müssen die Parlamente noch zustimmen.

Viele Staaten stehen der Kreditvergabepolitik des IWF kritisch gegenüber, weil die westlichen Staaten unter der Führung der USA und der EU sich unfaire Dominanz vorbehalten. Beispielsweise besitzt Brasilien bei gleicher Wirtschaftskraft wie Frankreich, im IWF nur ein Drittel der französischen Stimmrechte...


Seit den 1980iger Jahren verordnet der IWF den Schuldnerländern, sogenannte „Strukturanpassungs-Programme“, welche von vielen Staaten abgelehnt werden. Die westlichen Banken und Konzerne erpressen die Schuldnerländer aus reiner Profitgier und es wird deren Außenhandel geöffnet. Dies hat zur Folge, dass die Entwicklungsländer mit billigen Importgütern aus den Industriestaaten überschwemmt werden...

Der IWF und die Weltbank werden bestimmt bald beginnen die „New Development Bank BRICS“ zu torpedieren... 



Quellen:




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